Evangelisches Dekanat an der Lahn
Fusion geschafft, fehlt nur noch das Gebäude
Von Staffel bis Weiperfelden, von Obershausen bis Kirberg und von Mensfelden bis Philippstein erstreckt sich nun das Dekanatsgebiet und ist damit weitgehend deckungsgleich mit dem Landkreis Limburg-Weilburg. In Zahlen ausgedrückt hat das Dekanat nun rund 42.000 Gemeindemitglieder in 42 Kirchengemeinden. 32 Pfarrerinnen und Pfarrer feiern in diesen Gemeinden Gottesdienste und sind die Ansprechpersonen für Taufen, Eheschließungen, Bestattungen und Seelsorge. Insgesamt 318 Kirchenvorstände leiten seit den letzten Kirchenvorstandswahlen die Angelegenheiten der Gemeinden.
Dienstsitz wird Limburg
Eine Fusion zweier Dekanate vollzieht sich nicht über Nacht: Viele Jahre Vorbereitungszeit, gegenseitige Absprachen, Beschlüsse der Synoden und die Schaffung von Nachbarschaftsräumen waren notwendig, um den Zusammenschluss möglichst geschmeidig zu gestalten. Doch ganz freiwillig war sie ursprünglich auch nicht: Die evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) fordert schon seit Jahren größere Einheiten zur Effektivitätssteigerung. Dies war durch ein Fusionsgesetz für alle Dekanate der Landeskirche am besten zu erreichen. Viele Details mussten nun geklärt werden, auf der gemeinsamen Dekanatssynode im November 2019 wurde ein besonders heikler Punkt diskutiert und beschlossen: Der Dienstsitz des fusionierten Dekanats. Nach Prüfung verschiedener Optionen und vielen Diskussionen wurde beschlossen: Es wird Limburg.
Die Lahn als verbindendes Element
Derzeit wird ein neues Gebäude am Dietkircher Weg 5a in Limburg errichtet, das – wenn alles nach Plan läuft – im Sommer bezugsfertig sein wird. Bis dahin arbeiten die Beschäftigten des Dekanats noch von ihren bisherigen Arbeitsplätzen aus. Die alten Dekanatssitze sind bis zum Umzug umgewidmet in die Dienststellen Limburg und Weilburg. Auch der Name des fusionierten Dekanats wurde auf einer Synode beschlossen: Evangelisches Dekanat an der Lahn. Damit soll zum Ausdruck kommen, dass die Lahn schon immer das verbindende Element beider Dekanate darstellt und für die fusionierte Zukunft einen eingängigen und nachvollziehbaren Namen bildet. Auch das neue gemeinsame Leitbild des Dekanats bekräftigt diesen Gedanken. „Wir sind im fluss“ lautet das Motto, wobei die Kleinschreibung Absicht ist. Schließlich können beide Dekanate auch auf eine lange und traditionsreiche Vergangenheit bis ins frühe 19. Jahrhundert zurückblicken. Natürlich, Veränderungen machen zuerst immer Angst, betonten die beiden Dekane Manfred Pollex und Ulrich Reichard in einem früheren Gespräch. Doch im Laufe dieses Fusionsprozesses haben alle Beteiligten große Offenheit bewiesen bei der Neugestaltung der evangelischen Kirche in der Region. Offen für ein neues Wir-Gefühl.
Wie geht es nun weiter? Am 11. Februar wird eine konstituierende Wahlsynode stattfinden, aus gegebenem Anlass wieder digital. Hier werden der neue Dekanatssynodalvorstand (DSV) gewählt, die Mitglieder für die Kirchensynode sowie Mitglieder für den Regionalverwaltungsverband. Außerdem wird ein neuer stellvertretender Dekan gewählt. Die beiden Dekane Manfred Pollex und Ulrich Reichard behalten das Amt kommissarisch, bis eine Nachfolgerin oder ein Nachfolger gefunden ist. Die Ausschreibung wird noch in diesem Jahr sein, beide Dekane werden bald nach dem Amtswechsel in den Ruhestand gehen. Im Sommer schließlich soll der Umzug in das neue Gebäude am Dietkircher Weg 5a in Limburg stattfinden. Die Verantwortlichen sind optimistisch: Mittlerweile wird bereits an der Haustechnik und Innenausstattung gearbeitet, im Juni oder Juli könnten dann die Umzugswagen anrollen.
Peter Wagner
Öffentlichkeitsarbeit